Beschreibung
Blejesti liegt an der Kreuzung der Straße, auf der früher die Postkutsche Bukarest-Craiova vorbeiführte. Das Gebiet war seit der Zeit der Daker ununterbrochen bewohnt. Das heutige Dorf liegt auf einem Teil des ehemaligen Gutshofs „Beloaica“ von Elena Mavrocordat, der sich einst über 14.000 Hektar erstreckte. Die lange Geschichte der Region spiegelt sich in den bis heute erhaltenen architektonischen Überresten wider, unter denen das Herrenhaus Voinea eines der bemerkenswertesten ist. Das Herrenhaus war der Landsitz von Dumitru Voinea im ehemaligen Kreis Vlașca. Das relativ großzügige Gebäude wurde 1890 erbaut. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war es für wohlhabende Familien im ganzen Land üblich, in ihren Besitztümern Stadthäuser im eklektischen, neorumänischen Stil zu errichten. Ursprünglich gehörte das Herrenhaus zum Besitz der Brüder Constantin und Grigore P. Olănescu in Blejesti und wurde später von Dumitru Voinea erworben, einem Industriellen, der Ende des ersten Viertels des letzten Jahrhunderts zwei Fabriken in Bukarest und Brașov besaß. Das Herrenhaus, das einer Villa mit relativ großen Ausmaßen ähnelt, mit Erdgeschoss und Obergeschoss, hat seinen Haupteingang auf der Nordseite, am Fuße eines sechseckigen Turms mit asymmetrischen Seiten. Der Eingang mit einem Halbkreisbogen und zwei Säulen wird auf beiden Seiten von zwei Öffnungen, ebenfalls mit Halbkreisbögen, flankiert, die alle durch ein Gesims derselben Form gekennzeichnet sind. Das rhythmische Muster der Nordfassade wird durch die Lichtöffnungen erzeugt, drei auf jeder Ebene, die von dekorativen geometrischen Elementen aus geraden, gebogenen und geschwungenen Linien eingerahmt werden, die sich auch auf der rechten Seite der Südfassade finden. Auf der Südseite befindet sich ein Turm mit einem Pavillon, der an den neorumänischen Stil erinnert. Der Zugang erfolgte entweder über eine massive Treppe auf der linken Seite oder direkt vom Obergeschoss aus. Im mittleren Bereich befand sich ein Eingang, der in den Keller führte. Die seitliche Treppe ist durch ein Blechdach geschützt, das Teil des Daches ist und von einer doppelten Holzkonsole getragen wird. Derzeit sind die Öffnungen an den drei Seiten des Pavillons sowie der äußere Zugangsweg mit Fenstern in Metallrahmen verschlossen. Dieser Gebäudeteil diente als Aussichtspunkt mit Blick auf den Garten rund um das Herrenhaus, das Tal des Flusses Glavacioc und den nahegelegenen Wald. Der obere Teil des Gebäudes wird von einem profilierten Gesims begrenzt, und die Konstruktion wird von einem hohen, vierseitigen Blechdach gekrönt. Das Herrenhaus hat eine bebaute Fläche von 604 Quadratmetern und befindet sich auf einem 3 Hektar großen Grundstück, auf dem sich auch eine Reihe von Nebengebäuden befinden, von denen viele später, nach der Verstaatlichung, hinzugefügt wurden. Nachdem das Anwesen in Staatsbesitz übergegangen war, diente das Herrenhaus verschiedenen Zwecken, zuletzt als Sitz der ehemaligen landwirtschaftlichen Genossenschaft Blejești (IAS). In den ehemaligen Nebengebäuden, die teilweise kürzlich renoviert wurden, teilweise noch renoviert werden, wird derzeit ein kleiner Bauernhof betrieben. Das Herrenhaus ist als historisches Denkmal der Klasse B eingestuft, relativ gut erhalten und bietet großes Potenzial für die Umwandlung in eine außergewöhnliche Privatresidenz oder, warum nicht, für eine Nutzung im Tourismus-, Veranstaltungs- oder medizinischen Bereich.
