Beschreibung
Am 29. Dezember 1911 beantragte Apostol P. Papadopol eine Baugenehmigung für den Bau eines neuen Theaters in Galati, in der Domneasca-Straße neben der Cavaliotti-Straße. Apostol Papadopol war ein wohlhabender Kaufmann aus Galati, Besitzer mehrerer wichtiger Gebäude in der Stadt und im ganzen Kreis, ehemaliger Senatsabgeordneter, der 1897 mit der „Krone Rumäniens“ und 1902 mit dem „Stern Rumäniens“ ausgezeichnet wurde. Vor allem aber war er ein großer Philanthrop und dafür bekannt, viele seiner Besitztümer und große Geldsummen dem Rathaus von Galati, den örtlichen Krankenhäusern und der Rumänischen Akademie zu spenden. Nach seinem Tod im Jahr 1914 ging das Anwesen in den Besitz von Ioan D. Prodrom über, einem engen Verwandten und ehemaligen Geschäftspartner von Papadopol. Der spätere Bürgermeister von Galati und spätere Regierungschef des Kreises, Senator von Rumänien und selbst ein erfolgreicher Geschäftsmann. Unter seiner Leitung wurde das Gebäude als Odeon-Theater Teil des kulturellen Lebens von Galati und entwickelte sich schnell zu einer der Hauptattraktionen der Stadt. „Das Odeon-Theater – das eleganteste Theater in Galati – kann für Theaterstücke, Shows, literarische Treffen oder sogar Bälle gemietet werden“, so wird das Gebäude im „Jahrbuch der Stadt Galati“ von 1930-1931, herausgegeben von Radu Volbura, beschrieben. Hier wurden die großen Filmproduktionen jener Zeit aufgeführt, und die Bedingungen waren für die damalige Zeit recht modern: „Im Erdgeschoss gab es zwei Parketts und einen reservierten Bereich, die Bühne und den Orchesterbereich. Im Zwischengeschoss befanden sich die Logen für die Reichen, abgetrennt durch Wände, die ihre Privatsphäre und ihren Komfort schützen sollten. Die Balkone befanden sich nur auf der Ostseite, während die Decke, die Logen und der Bühnenbereich einst wunderschön mit pflanzlichen und anthropomorphen Motiven verziert waren. Dieselben Motive schmücken auch heute noch die frisch renovierte Hauptfassade. Nach der kommunistischen Machtergreifung änderte das Theater seinen Namen in „Cinema Republica“, den Namen, unter dem es den meisten Einwohnern von Galati in Erinnerung bleibt. Das Gebäude bewahrt noch heute seine ursprünglichen architektonischen Elemente, mit einer vollständig renovierten Fassade und einem Innenraum, der darauf wartet, als Kino oder Theater wie einst wiederbelebt oder in etwas völlig Neues verwandelt zu werden, als Restaurant, Veranstaltungssaal oder Kulturzentrum.
