Beschreibung
Der Architekturkomplex des Bragadiru-Palastes stammt aus der Zeit um 1920 und ist ein Paradebeispiel der Belle Époque. Das gesamte Anwesen ist nach seinem Gründer, Dumitru Marinescu Bragadiru (1842–1915), benannt. Als Symbolfigur der Stadt stammte er aus einer armen Arbeiterfamilie und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum dritten Industriellen Europas. Dank seines Einfallsreichtums und Unternehmergeistes trug Bragadiru maßgeblich zur wirtschaftlichen und architektonischen Entwicklung der Hauptstadt bei. Ende des 19. Jahrhunderts gründete er eine Brauerei – damals gab es in Bukarest nur zwei solcher Unternehmen, beide deutschen Ursprungs und hoch angesehen: Luther (die spätere Grivita) und Oppler (später GIB). In der Nähe seiner Brauerei ließ Bragadiru, einer alten Tradition folgend, ein Erholungszentrum für seine Angestellten errichten. So entstand um 1905 der „Koloss“, wie das Gebäude in seinen Anfängen genannt wurde. Ursprünglich als Kulturpalast konzipiert, diente er als Brauerei und Veranstaltungsort, aber auch als Kulisse für diverse Familienfeste der Arbeiter. Der Palast von Bragadiru wurde 1894 nach den Plänen des österreichischen Architekten Anton Schuckerl erbaut. Er ist ein beeindruckendes Bauwerk, sowohl in seiner Größe als auch in seiner Architektur und Dekoration, wobei besonderes Augenmerk auf Details gelegt wurde: Wendeltreppen im normannischen Stil, Stuckarbeiten, in die Fassade eingelassene Statuen, venezianische Spiegel und Balkone im viktorianischen Stil. Der Sommergarten und die Terrasse ergänzen die eklektische Architektur harmonisch. Mit einem prächtigen Ballsaal, der auch als Theater oder Konzertsaal genutzt werden kann, einer Bibliothek, einer Kegelbahn, zahlreichen Räumen, Geschäften und Büros im Erdgeschoss vereint der Palast die Stile der bekanntesten Gebäude jener Zeit: der Handelskammer, der Rumänischen Post, des Hauses der Sparkassen und Konsignationslager (CEC) und des Gebäudes des Obersten Gerichtshofs, die alle in derselben Epoche errichtet wurden. Im Juni 1948 wurde das Anwesen der Familie beschlagnahmt, und der Palast wurde zum Lenin-Kulturhaus des 5. Bezirks, das bis 1989 als solches diente. Nach dem Fall des kommunistischen Regimes verfiel er völlig, bis er 2003 an die rechtmäßigen Eigentümer, die Nachkommen von Dumitru Marinescu Bragadiru, zurückgegeben wurde. Diese restaurierten das ehemalige Gebäude aus den Ruinen. Der Bragadiru-Palast zählt zu den imposantesten Gebäuden Bukarests. Heute ist er ein eleganter Ort für private Veranstaltungen aller Art, von Hochzeiten bis hin zu Geburtstagsfeiern. Der Kolosseumsaal ist wahrhaft spektakulär, und jede hier stattfindende Veranstaltung ist von der aristokratischen Atmosphäre und dem Glanz der Zwischenkriegszeit in Bukarest geprägt. Das Anwesen steht wie folgt zum Verkauf: - Komplett: Palast + Garten; - Der Palast mit 10.110 m² Wohnfläche und dem dazugehörigen Grundstück von 4.369 m². - Gartenfläche von 12.122 m², geeignet für Immobilienentwicklung, aktuelle städtebauliche Kennzahlen: CUT 2,5 und POT 75 %
